Im Anfang war kein Beginn.
Im Anfang war Erschütterung.
Wir lebten als Fremde in Ägypten, heimatlos. Wir zogen durch Wüsten und wohnten in Zelten, zogen in Städte und auch wieder aus, wir suchten.
Wir kämpften und siegten, unterlagen und gingen verloren, wir fanden uns wieder und suchten.
Wir hörten von einem Gott und seiner Verheißung,
wir hingen an ihm
und dann wieder nicht.
Wir waren erfüllt und manchmal enttäuscht.
Er auch.
Wir hörten von dem Mann aus Galiläa mit dem Namen
Jesus.
Wir erzählten seine Geschichten, wir schickten uns Briefe, wir saßen beisammen und teilten das Brot, wir saßen im Knast.
Wir waren voll Freude und Hoffnung, voll Trauer und Angst, wir schrieben es auf.
Wir wollten es teilen, du kennst das.
Was wir erlebt und erlitten, gesehen und gehört haben, gefühlt und geträumt, das ließ uns nicht los. Wir schrieben es auf. Wir fragten uns:
Wer sind wir eigentlich, wer wollen, wer sollen, wer könnten wir sein?
Wie lebt man mit Gott, wie hält man seine Nähe aus und wie seine Ferne?
Wie hat er die Welt gewollt, und was heißt das für uns? Wir hatten Fragen und wir suchten.
Wir wussten noch nichts von der Bibel.
Wir haben aufgeschrieben, was uns wichtig war, Jahrhunderte lang. Wir haben es zusammengetragen, überarbeitet, geordnet und daraus neue Schlüsse gezogen.
Es hat uns bewegt.
Vielleicht bewegt es auch dich.
Zwischen dir und uns liegen hunderte, tausende Jahre. So viele Generationen zwischen uns und dir haben die Texte gelesen, sie hingen daran und dann wieder nicht, sie haben gesucht.
Und jetzt kommst du.
Wie lebst du mit Gott oder ohne?
Wer wolltest, wer solltest, wer könntest du sein?
Du in deiner Zeit und die Menschen mit dir? Was erschüttert dich? Was suchst du?
Was sind deine Freude und Hoffnung, deine Trauer und Angst?
Kommst du mit uns auf die Reise?
Wir nehmen dich mit auf die Suche…
Herzliche Einladung zur Firmung –Vorbereitung- in St. Marien.
Text aus: Christian Linker, Peter Otten: Wir erzählen die Bibel, Herder, Freiburg 2020 Bild: Photo by Marten Newhall on Unsplash
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